Frances McDormand hits the road in Chloé Zhao’s intimate, expansive portrait of itinerant lives.

Quelle: ‘Nomadland’ Review: The Unsettled Americans

„But the deeper resonance is that Nomadland feels like a Covid-19 movie. It’s about isolation and about learning to overhaul your life. That’s the sort of story we can all find a place in, because we’ve all had to do it. We’re all having to find new communities and new ways of living. There’s something about this movie’s understanding of loss that especially resonates this year.”

Some scenes out of the film script: BOB WELLS: We not only accept the tyranny of the dollar. We embrace it. We gladly live by it our whole lives. I think of the analogy as like a work horse. The work horse that is willing to work itself to death and then be put out to pasture. That’s what happened to so many of us in 2008. If society is throwing us away and putting us out to pasture , we work horses have to gather together and take care of each other , and that is what this is all about. (…) I think that connecting to nature and to a real true community and tribe will make a difference for you. I hope so.

»Alles, was ich besitze, bin ich«, sagt die Nomadin Swankie in Chloé Zhaos »Nomadland«. »Ich muss nirgendwo hin zurückkehren und etwas holen. Ein Nomade zu sein ist eine Entscheidung, kein Umstand.« Und es ist keine leichte Entscheidung, wie man nach über 100 Minuten einsehen muss. Denn oftmals sind es soziale Notlagen, Arbeitsverlust, Trennungen oder der Verlust des Hauses, der immer mehr Menschen in den USA dazu zwingt, ihr Leben in einen Van zu packen und sich aufzumachen, down the road. (…)

McDormand spielt darin die 61-jährige Fern, die aus ihrem Haus raus muss, weil die ganze Stadt infolge der Wirtschaftskrise geschlossen wird. Ihre Reise in ein neues Leben führt geografisch vom Mittleren Westen bis nach Kalifornien und zeitlich durch ein Jahr. Sie arbeitet im Winter in einem Amazon-Lager, im Frühjahr putzt sie Toiletten in einem Nationalpark, im Sommer kellnert sie in einem Touristencafé, im Herbst hilft sie bei der Ernte. McDormand hat sich für den Film tatsächlich an die Förderbänder und hinter den Tresen gestellt, die Aufnahmen sind authentisch, was ihrer Figur eine große Glaubwürdigkeit verleiht. Ihr Leben im Van ist karg, hat nichts mit der Vanlife-Romantik zu tun, die uns oftmals in den sozialen Medien begegnet. Kälte, Krankheiten, Pannen – all das muss sie allein durchstehen. McDormand spielt ihre vom Leben gezeichnete Figur grandios, in stiller Zurückhaltung, die Welt beobachtend. Ihrem müden Gesicht ist die Krise einer ganzen Gesellschaft eingeschrieben.

Frances McDormand in »Nomadland« | © Disney Content

Doch sie trifft auf eine Gemeinschaft am Rand der amerikanischen Gesellschaft, die sich selbst hilft. Beim »Home on Wheels«-Treffen lernt Fern andere (echte) Nomaden wie Susanne, Swankie, Derek oder eben Bob kennen, die im Film ihre Geschichten erzählen. Und es wird deutlich, dass hier Menschen aus der Not heraus eine Tugend machen und uramerikanische Werte wieder beleben. Wie die Trapper und Pioniere passen sie sich dem Rhythmus der Natur an und verfolgen die wichtigen Dinge im Leben. Sie helfen ihren Nächsten und begegnen der Welt mit Offenheit und Wertschätzung.

Christoph Ransmayr ist einer der besten deutschsprachigen Erzähler überhaupt. In seinem neuen Roman erzählt ein Wasseringenieur von seinen Abenteuern an den großen Strömen der Welt und dem Trauma seiner Familie.

Ransmayr ist aus der Ferne auf das Territorium seiner eigenen Herkunft zurückgegangen und macht den Dichter wieder zum Seismografen auf einem brüchig gewordenen Boden. Noch einmal ist da jemand aus der Ferne der eigenen Reisen in die letzte Welt zurückgebogen – und sucht die Antworten doch bei sich selbst und der Kraft der Erzählung: „Nach jener Sage, die Mira und ich von Jana wieder und wieder hören wollten, lebten am Seegrund nicht nur leuchtende, nie gesehene Wesen, sondern es stiegen von dort in jeder ersten Vollmondnacht eines neuen Jahres auch Bußgesänge aus einer versunkenen Kathedrale empor, die mit samt ihren Erbauern in einem jahrhundertelangen Regen untergegangen war.“

Quelle: Der Rausch der Erinnerung