Klasse und Rasse

Zwei zornige Bücher über den wachsenden Rassismus in den USA und die Konflikte, mit denen schwarze Vordenker nach der Obama-Ära zu kämpfen haben
Black Lives Matter: Demonstranten solidarisierten sich 2015 in Chicago mit der Black-Lives-Matter-Bewegung.
Demonstranten solidarisierten sich 2015 in Chicago mit der Black-Lives-Matter-Bewegung. © Joshua Lott/Getty Images

Rückblicke aus kurzer Distanz sind oft entmutigend. Die Obama-Ära zum Beispiel ist nicht lang her. Aber wie aus einer anderen Welt wirkt die Hoffnung ihres Anfangs: My Country, ’Tis of Thee sang Aretha Franklin 2009 bei der Inauguration des ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten, „Süßes Land der Freiheit“. Und wer an Amerika als Modell einer neuen Welt glaubte, konnte meinen, jetzt breche überall eine neue – man sagte damals: postrassistische – Zeit an. Die Weltwirtschaftskrise sei ein dringenderes Problem als alte Rassenkonflikte, beschwor Obama die Amerikaner.

Heute geht es der Weltwirtschaft ganz ordentlich. Obama ist nicht mehr Präsident. Und die Rassenkonflikte der USA liegen schmerzlicher zutage als zuvor. Man nennt sie jetzt manchmal euphemistisch „Identitätspolitik“. Der Streit darüber strahlt aus in die ganze Welt. In vielen Büchern versuchen amerikanische Autoren zu ergründen, was inzwischen geschehen ist. Davon erscheinen in diesem Frühjahr zwei auf Deutsch, die besonders bezeichnende Geschichten von Rasse und Klasse in Obamas Amerika erzählen: #BlackLivesMatter. Eine Geschichte vom Überleben, das Memoir von Patrisse Khan-Cullors, einer Initiatorin der gleichnamigen Protestbewegung. Und kommentierte Essays von Ta-Nehisi Coates aus den Obama-Jahren unter dem Titel We Were Eight Years in Power. An American Tragedy . (Die amerikanische Ausgabe erschien bereits im Oktober, die deutsche Übersetzung mit dem Untertitel Eine amerikanische Tragödie folgt im März).

Coates war als Journalist des Monatsmagazins The Atlantic der pointierteste Kritiker der ersten schwarzen Präsidentschaft. Deshalb wirkt es besonders glaubwürdig, wenn er sagt, dass die „Tragödie“ nicht erst eintrat, als auf den 44. ein 45. Präsident folgte, den Coates den „ersten weißen Präsidenten“ Amerikas nennt: „Es ist, als habe sich der Stamm der Weißen vereint, um zu zeigen: ›Wenn es sein kann, dass ein schwarzer Mann Präsident ist, kann auch irgendein weißer Mann – egal wie verkommen – Präsident sein.‹“

Ist Coates‘ Vorstellung von Freiheit neoliberal?

Coates verwendet in seinen Analysen einen Begriff von white supremacy, der nicht nur eine rassistische Ideologie bezeichnet, sondern im weitesten Sinne das latent schwelende Überlegenheitsgefühl der Weißen in einer von weißen Normen dominierten Gesellschaft. Diese Einstellung vieler Wähler habe Obama schon als aktiven Politiker in einen Konflikt gebracht: Von ihm sei erwartet worden, „nicht nur doppelt so gut, sondern auch halb so schwarz“ zu sein. Deshalb habe er sich nicht so für die Anliegen der Schwarzen einsetzen können, wie es etwa Coates erwartete. Der kritisiert allerdings „seinen“ Präsidenten, wie er ihn nennt, immer im Lichte des tragischen Verhängnisses: Weil die Selbstgerechtigkeit der Weißen nicht zu überwinden ist, musste daran selbst ein schwarzer Präsident scheitern, der das Beste wollte.

Und dabei verlor auch noch der Traum von der black power seine Unschuld: „Die Verbrechen des amerikanischen Staates gegen die eigene Bevölkerung zusammen mit den Bombardements im Jemen, in Afghanistan und dem Irak“, so Ta-Nehisi Coates, „geschahen jetzt mit der Erlaubnis eines schwarzen Mannes.“

Als einer der streitbarsten schwarzen Gesellschaftskritiker der Gegenwart in den USA ist Coates kürzlich selbst angegriffen worden, von dem bedeutenden schwarzen Intellektuellen Cornel West. Der versuchte in Sachen Kritik an schwarzer Anpassungsbereitschaft noch eins draufzusetzen, indem er auch Coates als Defätisten vor der weißen Mehrheit anprangerte: Er fetischisiere die white supremacy, die Vorherrschaft der Weißen, um zu verschleiern, wie schuldig man sich selbst gemacht habe, der „räuberischen kapitalistischen Praktiken, imperialistischer Politik (Krieg, Okkupation, Verhaftung und Mord) oder der Weigerung der schwarzen Elite, gegen Armut, Patriarchat oder Transsexuellen-Feindlichkeit zu kämpfen“. Coates’ Vorstellung von Freiheit sei neoliberal.

Da irrt West. Coates belegt doch aufwendig die materielle Realität struktureller Benachteiligung, entlarvt etwa die Mechanismen eines Immobilienmarktes, der den Vermögensaufbau schwarzer Familien behindert und Segregation als freies Marktgeschehen tarnt. Vielleicht könnte man Coates’ Bewunderung für die vorbildlichen Karrieren von Michelle und Barack Obama neoliberal nennen. Aber er schildert auch sehr differenziert, dass ihre jeweils besondere Herkunft es den beiden besser als anderen Afroamerikanern ermöglichte, selbstbewusst in den Zentren der weißen Macht zu agieren. Barack Obama, der mit seiner weißen Mutter und deren Eltern in Hawaii aufwuchs, also weit weg von den schwarzen Vierteln und Schulen des Mutterlandes, erzählt selbst immer wieder, wie er sich als Student bewusst in die Tradition des Bürgerrechtskampfes einschrieb, sein Erbe stärker aus freien Stücken wählte als andere.

Tatsächlich bedarf es aber zu solchen Erfolgsgeschichten der Gegenerzählungen. Eine solche hat jetzt Patrisse Khan-Cullors beigesteuert, mit ihrem Buch über ihre Kindheit und die Entstehung einer Bewegung, #BlackLivesMatter. Eine Geschichte vom Überleben. Da erfährt man, wie Selbstermächtigung aus Unfreiheit entsteht: „Als ich zwölf wurde“, erzählt Khan-Cullors, „lernte ich, dass mich meine Hautfarbe und Armut eher definierten als Klugheit, Neugier und Leistungsbereitschaft.

 

Kommt Qualität von quälen?

Christoph Ransmayr ist einer der Größten unserer Gegenwartsliteratur und wurde für seine Bücher vielstimmig gepriesen – und war doch lange gefangen in einer katastrophalen Depression. Jetzt hat er sich aus seinem selbst errichteten Kerker herausgeschrieben und präsentiert seinen neuen Meisterroman „Cox oder Der Lauf der Zeit“. Ich habe ihn in Wien besucht.

„Einige Monate“, antwortet Christoph Ransmayr.

Genauer gesagt: Ransmayr lässt diese Antwort auf meine Frage, wie lange er denn gearbeitet habe am ersten Satz seines neuen Romans, nebenbei einfließen irgendwo halb versteckt in seinen amüsanten kleinen Bericht über seine Suche nach dem Anfang, nach dem Tor, das mich ins Innere meines Romans führt“.

Einige Monate. Für einen Satz.

Mit so etwas muss man rechnen bei Ransmayr. Er ist ein literarischer Perfektionist. Zeit spielt für ihn bei seiner Arbeit keine Rolle. Er „verschwindet“, sagt er, in seinen Geschichten. Er lebt in ihnen. Sie sind sein Zuhause. Warum also sollte er hetzen beim Schreiben, wenn doch die Geschichten seine eigentliche Heimat sind? Ransmayr ist der Beethoven der deutschen Gegenwartsliteratur, der jede seiner Arbeiten mit unbeirrbarer Kraft in Richtung Vollendung vorantreibt. Vier große Romane hat er so geschrieben in über 30 Jahren. Jetzt ist der fünfte fertig.

Cox heißt der Held der Geschichte, er ist Schöpfer der präzisesten und prächtigsten Uhren des 18. Jahrhunderts und folgt einer Einladung, die ihn aus England an den Hof von Peking führt: „Cox erreichte das chinesische Festland unter schlaffen Segeln am Morgen jenes Oktobertages, an dem Qiánlóng, der mächtigste Mann der Welt und Kaiser von China, siebenundzwanzig Staatsbeamten und Wertpapierhändlern die Nasen abschneiden ließ.“

Ein Auftakt-Akkord, den man so rasch nicht vergisst. Natürlich ist auch Cox ein Perfektionist und natürlich darf man Ransmayrs Roman über ihn getrost lesen als Geschichte über den Stolz, die Not und den Irrsinn eines jeden Künstlers, der seine Arbeit in Richtung Vollendung vorantreibt. Cox baut für den Kaiser eine Uhr, die dem Perpetuum Mobile, also einer physikalischen Unmöglichkeit, so nahe kommt, wie man ihm auf Erden nur nahe kommen kann. Und baut sich dabei zugleich selbst eine Falle, der er lebend zu entkommen nur noch wenig Aussicht hat.

Zeit spielt für Ransmayr bei seiner Arbeit keine Rolle, in seiner Arbeit aber ist die Zeit ein beherrschendes Thema: Wie nur wenige andere vermag er in seinen Romanen das langsame Versiegen der Zeit für den Wartenden zu beschwören, das Rasen der Zeit für den Geängstigten oder auch den Stillstand der Zeit in Sekunden des Glücks. Es muss also niemand überrascht sein, wenn er jetzt einen Uhrmacher zur Hauptfigur macht, der mit seinen hochartifiziellen  Chronographen sogar diesen Spielarten des subjektiven Zeiterlebens gerecht zu werden versucht.

Wir sitzen im Restaurant Schnattl in Wiens 8. Bezirk. Wirtin und Wirt begrüßen Ransmayr ebenso herzlich wie vertraut. Auf der Mittagskarte steht österreichische Küche, zwei Gänge, großartig gekocht, aber doch sehr günstig. Ich erinnere ihn an seinen ersten Roman, in der Polarforscher das allmähliche Einfrieren ihres Zeitgefühls oder an seinen zweiten Roman, in dem Seeleute das atemlose Voranstürmen der Zeit während eines Orkans erleben, und Ransmayr kann die entsprechenden Stellen aus dem Kopf seitenlang zitieren. Er arbeitet derart besessen an seinen Romanen, dass er auch Jahrzehnte später noch ganze Kapitel auswendig beherrscht.

Ein Leidenschaft, die für die Leser herrliche Folgen zeitigt: Ransmayrs Romane sind durchkomponiert wie Symphonien. In jedem Satz, in jedem Absatz spürt man Musikalität und Rhythmus.

Ein Leidenschaft, die für den Autor lange fürchterliche Folgen zeitigte: Er schrieb, feilte, änderte, verbesserte bis er, wie er erzählt, „in einem katastrophalen Ausmaß der Depression verfallen war“. Der jeweils nächste Roman wurde für ihn buchstäblich zur Existenzfrage: „Wenn es mir nicht gelang, diesen Roman in der Form zu schreiben, die ich mir vorgenommen hatte, dann wäre ich kein Schriftsteller. Und könnte ich kein Schriftseller sein, dann wollte ich gar nicht mehr sein, denn ich hatte keine anderen Pläne für mich.“

Das Schreiben nahm Züge der Selbstqual, der Selbstzerstörung an. Er schrieb nicht einfach nur den nächsten Absatz, was bei seinen Qualitätsansprüchen schwer genug ist. Nein, er schrieb jeden Absatz in bis zu zwanzig Versionen neu, um alle vorstellbaren Varianten zu erproben, und um sich gegen jede mögliche Kritik unangreifbar zu machen. Bis er begriff, dass der Wunsch unangreifbar zu sein, „keine Haltung ist, mit der man schreiben sollte, jedenfalls nicht, wenn man überleben möchte.“

Was ihm den Ausweg aus der selbstgemauerten Sackgasse gewiesen hat? Ransmayr nennt es: „Strampeln.“ Es gab keinen klar abgezirkelten Weg in die Freiheit, sondern nur verzweifelte Fluchtversuche in alle Richtungen: „Strampeln, eben.“ Heute kann er, wenn erst einmal ein makelloser Absatz auf dem Papier steht, zu sich selbst sagen: „Lass es gut sein“ – und muss nicht mehr zwanghaft dutzende von Varianten entwerfen.

Der Intensität seiner Geschichten, der Schönheit seiner Sprache hat das nicht geschadet. Im Gegenteil, vielleicht ist seine Prosa heute sogar noch etwas überraschender, leuchtender als zuvor. 2012 erschien, wie zum Zeichen, dass er erste tastende Schritte aus dem durch die eigenen Besessenheit errichteten Kerker machte, ein fabelhafter Band mit Reise-Erzählungen von ihm. Wenn er heute, nur vier Jahre später, einen neuen Roman beendet hat, so ist das nach seinen Maßstäben ein geradezu atemberaubendes Produktionstempo.

Cox, sein Romanheld, entpuppte sich dabei als unerwarteter Helfer. Denn, sagt Ransmayr, als wie nach dem Essen noch beim Kaffee sitzen, „es sind nicht nur die Autoren, die ihre Figuren verändern. Auch die Figuren verändern manchmal die Autoren.“ Und Cox, dieser Perfektionist, der selbst den Hinterhalt legt, in den er zu gehen droht, sei vor allem eines gewesen: die perfekte Mahnung.

Gerade den Austerroman ‚Travels in the Scriptorium‘ zu Ende gelesen. In meinen Augen ein typischer Auster: der Erzähler ist genauso unwissend wie die Hauptfigur. Wie wohltuend! Er versucht nicht, den allwissenden Erzähler raushängen zu lassen.

Mal wieder in der Bücherei fündig geworden und ne tolle Dvd ausgeliehen: ‚Once‘ von John Carney ist ein filmischer und musikalischer Hochgenuss über die Begegnung und Freundschaft einer Pianistin und eines Straßenmusikers. Geht wirklich unter die Haut!!!

Noch eine Musik- und Filmempfehlung: der tolle Bob Dylan-Film von Todd Haynes ‚I’m not there‘. Vor allem die fragmentarische multiperspektivische Erzählweise finde ich einfach genial, trifft sie doch den innersten Kern von Bob Dylans Multipersönlichkeit.

Zwei neue Bücher habe ich mir gekauft: zum einen ‚Roumeli‘ von Patrick Leigh Fermor und zum anderen die literarische Vorlage zum diesjährigen Oscargewinner ‚Slumdog Millionaire‘ von Vikas Swarup, verfilmt von Danny Boyle, dem Regisseur von ‚Trainspotting‘, ab 19.3. in den deutschen Kinos.

Gerade den belgischen Film ‚Ben X‘ von Nic Balthazar gesehen, der auf grandiose Weise davon erzählt, wie ein ‚etwas anderer‘ Junge sein Leben als Computerspiel gestaltet. Es geht um das real existierende Computergame ‚Archlord‘, das sich immer mehr in die Realität des Titelhelden drängt. Dies ist ein Onlinespiel, in dem viele per Headset verbundene Menschen gleichzeitig zusammen spielen können und sich zu sogenannten Gilden zusammenschließen können, um die gesetzten Ziele erreichen und somit im Level steigen zu können. Das erhöht die Suchtgefahr, den Gruppenzwang und vor allem natürlich den Realitätsverlust. Die virtuelle Ebene wird immer beherrschender und realer, bis Ben………

Ostern zusammen mit Thomas und Ines die tolle deutsche Komödie ‚Keinohrhasen‘ angeschaut. Einfach perfekt!

In ‚Druckfrisch‘ (Sendung vom 12.4.09), neben dem ‚Literaturclub‘ meine literarische Lieblingssendung, ein Portrait von Juli Zeh anlässlich ihres neuen Romans ‚Corpus Delicti‘ gesehen. Diese Autorin interessiert mich sehr, spricht sie mir doch in vielem von der Seele, wenn sie z.B. diesen momentanen Echtheits- und Gesundheitswahn anprangert und sich gegen die schleichende Vereinnahmung der Freiheit des Menschen durch Vater Staat sogar per Verfassungsklage gegen die Erfassung unserer Fingerabdrücke für den neuen Reisepass wehrt. Ihre Rückbesinnung auf ‚die alten Werte‘ wie die Würde und die Freiheit des Menschen sind unantastbar, der Mensch gehört zuerst sich selbst gefällt mir außerordentlich. Mit anderen Worten: ich muss mal was von ihr lesen!!!
Gesagt getan: ich lese gerade ihren Erstlingsroman ‚Adler und Engel‘.

Natürlich die neue U2-CD (‚No Line On The Horizon‘) gehört. Diese Band ist immer noch neben Faithless eine meiner Lieblingsbands, vor allem auch dank der grandiosen U2-Coverband ‚Achtung Baby‘, die am 28.8. ihre erste eigene CD veröffentlichen wird unter dem Bandnamen ‚2nd Moon‘. Viel Glück dabei!!!

Mal wieder auf dem Rilketrip! Hab mir aus der Bücherei zwei Lyrik-CDs aus der tollen Rilke Projekt-Reihe von Schönherz und Fleer ausgeliehen und genieße jede Sekunde!!!

Vom 13.-24. Mai läuft das Cannes Filmfestival, u.a. mit neuen Filmen von Tarantino, Ken Loach, Michael Haneke, Pedro Almodovar. Absolut hochkarätig besetzt!!!
And the winner is: Michael Haneke mit ‚Das weiße Band‘! Tolle Wahl, gehört dieser Regisseur doch seit Jahren zu meinen absoluten Lieblingsregisseuren! Glückwunsch!!! Leider erst Ende des Jahres 2009 in den deutschen Kinos zu sehen. Gerade Dirk zum 50. Geb. das Buch zum Film gekauft. Am 28.10. im Kino (‚Roxy‘ in Dortmund) gesehen und total begeistert; wirklich das Beste, was ich zum Thema ‚Ursprünge radikalen Denkens und Handelns‘ gesehen habe. Allseits herrscht eine unbestimmte unbeschreibbare unzeigbare böse Vorahnung, als ob Kafka das Drehbuch geschrieben hätte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese hochexplosive Gemisch aus Triebverzicht und -abfuhr in die Luft gehen wird. Bei Haneke ist immer das entscheidend, was man nicht sieht. Überspitzt und paradox ausgedrückt macht er blindes Kino. Es geht ihm um den Film, der sich im Zuschauer abspielt.

Das Leben schreibt immer noch die tollsten Geschichten: Antonis Teilnahme bei der griechischen Version von ‚Bauer sucht Frau‘ ist nicht zu toppen!!! http://www.youtube.com/watch?v=P95QwVtSgwc

Meine momentane Lektüre (Juli 09): ‚Ein anderes Leben‘ von Per Olov Enquist. Diese Autobiographie ist vor einigen Wochen im ‚Literaturclub‘ besprochen worden und hat mein Interesse geweckt. Wie so oft habe ich auch dieses Buch in der Stadtbücherei zur Anschaffung vorgeschlagen und bin nun der erste Leser. Ein schönes Gefühl!!! Seinen Stil mag ich, weil er nicht den allwissenden Erzähler raushängen lässt, sondern als Unwissender, Ahnungsloser auf sein rastloses brüchiges Leben zurückblickt, in dem er fast ersoffen wäre. Gerade im letzten Drittel schreibt er über das Wesentliche: seine Trunksucht, sein Ersaufen. Durch das Schreiben des Romans einer Auferstehung (‚Kapitän Nemos Bibliothek‘, 1990) schafft er seine eigene Wiederauferstehung. Bezüglich der Gründe für seine Alkoholsucht spricht der Autor von einem Sucht-Gen, das er von seinem früh verstorbenen Vater geerbt haben könnte. ( Enquist: Nein, es ist nicht meine, sondern das gehört zu den möglichen Erklärungen für die Entstehung des Alkoholismus. Dieses expansive Gen, dieses Künstler-Gen, finden Sie auffällig oft bei Schriftstellern; alle amerikanischen Literaturnobelpreisträger sind am Alkohol gestorben! Dieser schreckliche Autorenberuf ist doch ein furchtbarer Beruf! Man muss schreiben. Manchmal kann man nicht und muss doch, und dann ist der Alkohol ein einfacher Ausweg. Ich verstehe meine Kollegen, ich verstehe mich. Ein schreibender Autor trinkt keinen Alkohol. Ein nichtschreibender Autor trinkt Alkohol.)
Mittlerweile habe ich den Enquist-Roman ‚Kapitän Nemos Bibliothek‘ bei ‚ebay‘ ersteigert und bereits angelesen. Max Frisch würde sagen: ‚…ohne auszuweichen in Erfindungen…‘, also ohne den allwissenden Erzähler raushängen zu lassen. Man merkt ihm die existentielle Bedeutung für den Schöpfer in jedem Wort an.

Richard David Prechts ‚Wer bin ich und wenn ja, wie viele‘ ist eine kurzweilige philosophische Reise, die mich u.a. dazu gebracht hat, Nietzsches ‚Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne‘ erstmals zu lesen. Hier der Anfang: ‚In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Thiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmüthigste und verlogenste Minute der „Weltgeschichte“: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Athemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Thiere mussten sterben. — So könnte Jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustrirt haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt; es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es giebt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. Könnten wir uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, dass auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Centrum dieser Welt fühlt.‘
Damit liegt er genau auf meiner Wellenlänge. Ich versuche, ihn nicht aus den Augen zu verlieren! – Mittlerweile habe ich sein Buch über die Moral ‚Die Kunst, kein Egoist zu sein‘, erschienen 2010, gelesen. Und ich kann mich nur wiederholen: der Mann hat was zu sagen!!! Seine gesellschaftlichen Verbesserungsvorschläge unterschreibe ich voll und ganz, nur wo ist die dazugehörige Partei? Ein paar Stichworte: sozialer Patriotismus, Beschränkung oder Abschaffung der Bundesländer, Stärkung der Kommunen, kommunale und bundesweite Volksentscheide, Konkordanzdemokratie (Beteiligung aller Parteien an der Regierung), Kommunitarismus (der Mensch als Gemeinschaftswesen). Precht stellt Fragen, die ich mir auch stelle: Wer kontrolliert Politik und Wirtschaft? Wer reformiert unser aufgeblähtes ‚demokratisches‘ System? Die Politiker sägen ja nicht am eigenen Ast! Was kann ich tun? Und das Schöne ist: Precht gibt auch ein paar Antworten! Also: raus aus der Deckung!!! Mehr dazu noch unter ‚Poetologisches…‘!

Wieder mal etwas von Max Frisch aus dem Regal geholt: seinen ‚Stiller‘. Ganz große Literatur wegen der einmaligen Erzählperspektive!!!

Gerade den neuen Roman der diesjährigen Nobelpreisgewinnerin für Literatur Herta Müller in der Bücherei ausgeliehen: ‚Atemschaukel‘. Natürlich ist die Vorfreude auf die Lektüre riesig!!! Nach den ersten Seiten weiß ich, dass diese Autorin den Preis absolut verdient hat, vor allem wegen solcher Sätze: ‚Ich habe mich so tief und so lang ins Schweigen gepackt, ich kann mich in Worten nie auspacken.‘ – Hab das Buch nicht zu Ende gelesen; einfach nicht mein Geschmack!!! Mal sehen, ob ich mit Kathrin Schmidts ‚Du stirbst nicht‘ (Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2009) mehr Glück haben werde. —– Auch nicht mein Fall!?!??

Eventuell wird es mir mit Roberto Bolano besser ergehen. Seinen letzten Roman ‚2666‘ werde ich bald in der Bücherei abholen können. Hier etwas zum Autor: »Gut zu schreiben«, sagte Roberto Bolaño, »bedeutet, dass man fähig ist, seinen Kopf ins Dunkel zu stecken, ins Leere zu springen; dass man weiß, Literatur ist ein grundsätzlich gefährlicher Beruf. Das ist rennen am Rande des Abgrunds: Auf der einen Seite geht es bodenlos tief hinunter, auf der anderen sind die Gesichter derer, die man liebt, die lächelnden Gesichter derer, die man liebt, und die Bücher und die Freunde und das Essen. Und dieses Offensichtliche muss man akzeptieren, obwohl es manchmal schwerer auf uns lastet als die Grabplatte, die die Überreste aller toten Schriftsteller bedeckt.«
Vielleicht werde ich an meinem ersten Onlineleseprojekt teilnehmen, und zwar unter http://www.zwei666.de/. Daraus ein wunderbarer Beitrag aus ‚Implizit‘, dem Blog von Thorsten Wiesmann, mit dem Titel ‚Bolano als Erzähler‘; hier ein paar Ausschnitte: ‚Und wie steht es um Roberto Bolaño? Wie im Werk von Onetti basiert die Handlungsstruktur bei ihm zumeist auf einem oder mehreren Erzählern, die zahlreiche, unvollständige oder hypothetische Versionen des Geschehens geben. Was in “Wirklichkeit” geschah verschwindet in einer Atmosphäre der Relativität: Alles ist offen gelegt eben als Verschleierung subjektiver Vermittlung. Auch der Erzähler ist jemand hier der nur Standpunkte einnimmt, Vermutungen äußert oder Schlüsselinformationen unterschlägt.‘
Mittlerweile 150 Seiten gelesen und total begeistert. Lange Zeit nicht mehr mit so viel Vergnügen und Elan solch einen dicken Wälzer (1085 Seiten) gelesen. Mein Fazit nach dem ‚Teil der Kritiker‘: ganz große Literatur, einzigartig, bolanoesk!!! Und natürlich große Vorfreude auf die kommenden vier Teile! Mittlerweile auf Seite 850; immer noch wunderbar!!! – Es ist geschafft! Uns was soll ich sagen: es könnte meinetwegen noch tausende Seiten so weiter gehen. Hier einige seiner Lieblingsbücher aus seinem letzten Interview 2003:
“In reality the five books are more like 5,000. I’ll mention these only as the tip of the spear: Don Quixote by Cervantes, Moby Dick by Melville. The complete works of Borges, Hopscotch by Cortázar, A Confederacy of Dunces by Toole. I should also cite Nadja by Breton, the letters of Jacques Vaché. Anything Ubu by Jarry, Life: A User’s Manual by Perec. The Castle and The Trial by Kafka. Aphorisms by Lichtenberg. The Tractatus by Wittgenstein. The Invention of Morel by Bioy Casares. The Satyricon by Petronius. The History of Rome by Tito Livio. Pensées by Pascal.”
Um weiterhin auf dem Bolano-Trip bleiben zu können, habe ich mir seinen Roman ‚Die wilden Detektive‘ bestellt und werde begleitend zur Lektüre dieses Leseprojekt verfolgen: http://www.wilde-leser.de/. Diese Seite kann ich nur wärmstens empfehlen, sie ist wirklich hilfreich und äußerst informativ!

Gerade Fatih Akins fantastischen Film ‚Soul Kitchen‘ gesehen; sicherlich eine der besten Komödien der letzten Jahre mit wunderbaren Schauspielern, tollem Soundtrack und einem wahnsinnigen Erzähltempo prallvoll mit purer Lebenslust gefüllt!!!

Momentan lese ich das neue Sachbuch von Frank Schirrmacher ‚Payback‘, ein kritischer Zustandsbericht über unsere Informationsgesellschaft. Er hat wirklich was zu sagen und vor allem auch zu fragen, z.B. ob wir damit begonnen haben, uns selbst wie Maschinen zu behandeln. Er zitiert zudem aus dem Klassiker der Medienkritik (Neil Postman ‚Wir amüsieren uns zu Tode‘) folgendes: ‚In >1984< werden Menschen kontrolliert, indem man ihnen Schmerzen zufügt. In der >Schönen neuen Welt< werden Menschen kontrolliert, indem man ihnen Freude zufügt.‘

Normalerweise lese ich keine Theaterstücke, aber für meinen Lieblingsschriftsteller Christoph Ransmayr und seinen ‚Odysseus, Verbrecher.‘ habe ich eine Ausnahme gemacht. – Und es hat sich wirklich gelohnt: sein moderner Odysseus wird als extrem traumatisierter Kriegsveteran gezeigt, der seine eigene korrupte, bankrotte Heimat ebenso wenig wiedererkennt wie seine zerrissene Familie und beide zutiefst desillusioniert wieder verlassen muss. Das kommt meinem Bild von Odysseus ziemlich nahe: für mich ist er ein dermaßen vom Krieg traumatisierter Mensch, dem nur noch die einzige Chance bleibt, als illegaler Einwanderer in seine Heimat zurückzukehren, von niemandem wiedererkannt und letztendlich wieder abgeschoben wird. So nach dem Motto: wer braucht und kennt heutzutage überhaupt noch mythische Helden wie Odysseus???!!! Odysseus ist tot!!! Gehen uns wirklich die echten Helden aus???

Stieg Larsson ist in mein Leben getreten, und zwar mit der grandiosen Verfilmung seines Romans ‚Verblendung‘ von Niels Arden Oplev. Dieses Buch muss ich einfach lesen!!! Es imponiert mir, wie der leider viel zu früh verstorbene Autor diese unglaubliche Familiengeschichte erzählt und die gespaltene, traumatisierte weibliche Hauptfigur Lisbeth Salander erschafft.

Wieder mal verdanke ich dem 3sat – Moderator Gert Scobel einen tollen Buchtip: ‚Der Sinn des Lebens‘ von Terry Eagleton. Wirklich ein sehr gutes Buch! Man merkt dem Autor an, dass er kein komplizierter Philosoph ist, sondern ein klar verständlicher englischer Literaturprofessor. Ich werde sicherlich noch andere Bücher von ihm lesen und seine Literaturliste durchforsten, vor allem Ludwig Wittgenstein und seinen ‚Tractatus‘. (Dazu siehe auch unter ‚Poetologisches‘!)
Peter Sloterdijk schreibt über Wittgenstein: ‚Ihm selbst war schmerzlich bewußt, daß er an einer Art von Lord-Chandos-Neurose laborierte – einer Störung des Vermögens, in Worten Weltzusammenhänge zu behaupten und an diese Zusammenhangsbehauptungen zu glauben…‘
Genau solche Menschen interessieren mich ungemein! Und wenn wie im ‚Tractatus‘ ein solch toller erster Satz steht (‚Die Welt ist alles, was der Fall ist‘), dann gibt es kein Halten mehr. Ich muss diesen Menschen kennen lernen. Zudem habe ich dabei das Gefühl, mit dieser Spurensuche nicht weit von mir entfernt zu sein. Es tut einfach gut!!! Dazu nochmal Wittgenstein: ‚Wer sich selbst nicht kennen will, der schreibt eine Art Betrug. Wer in sich selbst nicht heruntersteigen will, weil es zu schmerzhaft ist, bleibt natürlich auch mit dem Schreiben an der Oberfläche.‘

Am 1. Mai ‚Faithless‘ live in Köln erlebt. Wirklich das beste Livekonzert aller Zeiten! Ich bin schon gespannt auf die neue Cd, die Mitte Mai erscheinen wird. – Sie ist mit das Beste, was diese Band jemals gemacht hat. – Nochmals Karten gekauft für das Konzert am 25.11.2010 in Düsseldorf! Letztes Konzert vor der Auflösung meiner Lieblingsband. Unglaublich, aber wahr!!!

Vor kurzem habe ich einen wunderbaren Film gesehen, und zwar ‚Das geheime Leben der Worte‘ von Isabel Coixet. Wie es der Titel schon sagt, geht es um das tiefe Geheimnis der Worte, die manchmal nichts zu sagen haben und manchmal alles bedeuten können. Manchmal gehen sie verloren und manchmal können auf einmal wieder aus einem herausbrechen. Eine unglaubliche Liebesgeschichte zwischen Hanna (gespielt von Sarah Polley) und Josef (gespielt von Tim Robbins).

Auf keinen Fall möchte ich Thomas Metzinger und sein tolles Sachbuch ‚Der Ego-Tunnel‘ vergessen. Dieser Name taucht auch im Precht-Buch ‚Die Kunst, kein Egoist zu sein‘, das ich momentan lese. Das Ich als gefühlte Realität, als reine Fiktion, erzeugt von unserem Gehirn, sich ständig verändernd. Auch hier bewahrheitet sich die zentrale Lebensmaxime: Was ist, kann nicht bleiben!!!

Meine momentane Lektüre ist das Sachbuch ‚Der Ausweg aus dem Fliegenglas‘ von Gert Scobel, der sich die Frage stellt, wie wir Glauben und Vernunft in Einklang bringen können. Außerdem habe ich mir über die Fernleihe Charles Taylors ‚Ein säkulares Zeitalter‘ bestellt. Beide Bücher lese ich parallel.

Auf einmal ist Fernando Pessoa da mit seinem ‚Das Buch der Unruhe‘. Was für ein Hammer!!!

Einer meiner Lieblingsregisseure ist Christopher Nolan, vor allem seit ‚Memento‘. Gerade ‚Inception‘ (2010) gesehen. Einfach genial!!! Dazu aus einer epd Film-Kritik von Frank Schnelle: ‚Hier wie dort dreht sich alles um geniale Strippenzieher, um Täuschungen und falsche Identitäten, um den raffinierten mindfuck, der bei Nolan immer im Spiel ist. Beide Filme bieten Diskurse über das Verhältnis von Wahrheit und Lüge, Realität und Imagination, und beide deklarieren die filmische Erzählung als unzuverlässige Instanz. Es gibt keine Sicherheiten, weder räumlich noch zeitlich; man darf den Bildern und Bilderfolgen nicht trauen, weil sie nicht objektiv sind, sondern relativ.‘ Ich mag unzuverlässige Erzähler, lasse mir gerne den Kopf verdrehen, sodass ich nicht mehr weiß, wo und wer ich gerade bin! Ähnlich geht es mir mit David Lynch, Brian Singer, David Fincher! Geniale mindfucker!!!

‚Palermo Shooting‘ von Wim Wenders gesehen. Er hat immer was zu zeigen, sagen, hören…Nicht von ungefähr ist ja ‚Paris, Texas‘ mein Lieblingsfilm!!!

Zwei Bücher bestellt: zum einen ‚Weisheit‘ von Gert Scobel und ‚Barney’s Version‘ von Richler (hab gerade die gleichnamige Verfilmung im ‚Roxy‘ in Dortmund gesehen). Desweiteren möchte ich unbedingt das neue Interviewbuch von Stephane Hessel ‚Engagiert euch‘ lesen und den neuen Film ‚Sommer in Orange‘ von Marcus H. Rosenmüller sehen!!!

Gerade Lars von Triers bildgewaltigen Film ‚Melancholia‘ gesehen. Tolles Endzeitepos mit unvergesslichen Bildern und grandiosen Schauspielern!!! Die beiden gegensätzlich portraitierten Schwestern Claire (Verstand) und Justine (Gefühl)  sind als Alter Ego des gespaltenen Regisseurs zu sehen, der mit diesem Film versucht hat, seiner eigenen Depression Herr zu werden.

Zwei tolle Filme zum Thema ‚Sterben‘ gesehen: zum einen ‚Halt auf freier Strecke‘ von Andreas Dresen, zum anderen ‚Liebe‘ von Michael Haneke. Angesichts der beiden Trauerfälle (mein Vater und Schwiegervater) Anfang 2012 innerhalb von acht Wochen sind mir diese Filme noch tiefer unter die Haut gegangen als normal.

Bücher von Antonio Damasio (‚Self Comes to Mind‘) und Daniel Kahneman (‚Thinking, Fast and Slow‘) gelesen.  Der kommende Bücherherbst wartet mit neuen Büchern von Scobel und Ransmayr auf mich. Große Vorfreude!!! —– Beide Bücher sind richtig gut!!!

Für zwei Nachhilfeschüler, die kurz vor dem Abi stehen, habe ich ‚Tauben im Gras‘ von Wolfgang Koeppen gelesen. Tolle Lektüre, vor allem diese kühne Montage- und Collageerzählweise gefallen mir außerordentlich!!! Werde dazu in ‚Poetologisches‘ noch was posten!