Was bedeutet eigentlich Überwachungskapitalismus und wer profitiert davon – die User*innen oder die grossen Unternehmen des Silicon Valley? Vermutlich letztere, die aus dem „sozialen Dilemma“ der ersteren Kapital schlagen – facebook ist nicht nur ein Netzwerk unter Freund*inen, Google weit mehr als eine Suchmaschine. Die amerikanische Ökonomin, Philosophin und Sozialpsychologin Shoshanna Zuboff (die auch in der Dokumentation „The Social Dilemma“ zu Wort kommt) hat den Begriff des Überwachungskapitalismus geprägt. Was genau ist das – und vor allem, was bedeutet es für die User*innen sozialer Netzwerke? Der Überwachungskapitalismus ist ein Verfahren, in dem nicht mehr Gewinn durch Umwandlung von Ressourcen mit Hilfe von Arbeit in neue Produkte generiert wird, sondern die menschliche Erfahrung selbst zum Rohstoff gemacht wird. Hierbei werden durch informationsverarbeitende Technologien menschliche Erfahrungen in Verhaltensdaten umgewandelt und verkauft, was Konzerne zu Profit führt und ihnen mehr Kapital einbringt. Das Verhalten der Menschen im Netz und in den sozialen Netzwerken liefert Erkenntnisse. Die großen Unternehmen machen diesen Verhaltensüberschuss zu Gewinn, indem sie aus freiwillig gelieferten Daten Prognosen zum Verhalten in der Zukunft tätigen – und außerdem die User*innen manipulieren. Gert Scobel setzt sich mit Fluch und Segen der sozialen Medien auseinander – auch und grade hier, auf youtube.

Das getäuschte Gehirn – Sehen, Erkennen, Zauberei.

Wir nehmen die Umwelt vor allem durch die Augen wahr. Aber ist das, was wir sehen, auch tatsächlich Realität oder ist es nur eine Vorstellung? Neurowissenschaftler haben nachgewiesen, wie sehr unser Bild von der Umwelt durch das Gehirn konstruiert wird. Das ist Ursache vieler Täuschungen und Illusionen. Bedeutet das jedoch, dass die gesamte Sicht der Welt reine Konstruktion ist und es die eine Realität nicht gibt? Diesen und anderen Fragen wird Gert Scobel im Rahmen des NeuroForums der Hertie-Stiftung nachgehen.(…)

 

Umgang mit Risiken: Passiert schon nichts – Wissen – Tagesspiegel.

Umgang mit Risiken:  Passiert schon nichts

30.03.2013 00:00 Uhr Von Gerd Gigerenzer

Riskant. Der Mensch geht ständig Risiken ein. Er kann und muss nur lernen, rational damit umzugehen, sagt der Psychologe Gerd Gigerenzer. Foto: Science Photo Library
Riskant. Der Mensch geht ständig Risiken ein. Er kann und muss nur lernen, rational damit umzugehen, sagt der Psychologe Gerd Gigerenzer. – Foto: Science Photo Library

Von Pillen, Passagieren und der Angst, dass etwas schiefgeht. Warum Bürger endlich lernen müssen, Risiken richtig einzuschätzen.

Erinnern Sie sich an den Vulkanausbruch auf Island mit seiner Aschewolke? Die Immobilienkrise? Was ist mit dem Rinderwahnsinn? Jede neue Krise macht uns Sorge, bis wir sie vergessen und uns wegen der nächsten sorgen. Viele von uns saßen in überfüllten Flughäfen fest, sahen sich durch wertlos gewordene Pensionsfonds ruiniert oder hatten Angst davor, sich ein saftiges Steak schmecken zu lassen. Wenn etwas schiefgeht, erzählt man uns, künftige Krisen ließen sich durch bessere Technik, mehr Gesetze oder aufwendigere Bürokratie verhindern. Wie können wir uns vor der nächsten Finanzkrise schützen? Strengere Vorschriften, kleinere Banken und bessere Berater.

Wie können wir uns vor der Bedrohung durch den Terrorismus schützen? Größeres Polizeiaufgebot, Ganzkörperscanner, weitere Einschränkung der individuellen Freiheit. Was können wir gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen tun? Steuererhöhungen, Rationalisierung, bessere Genmarker.

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Genau passend dazu die Scobelsendung vom 11.4.2013 zum Thema ‚Entscheidungen‘: http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/168748/index.html

Und hier noch der Link zu einem Spiegelinterview mit Gerd Gigerenzer vom 18.3.2013: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-91568150.html

 

Yoga boomt – Neumodische Wohlstandserscheinung oder mehr?.

Zunehmend nutzen Medizin und Psychologie Yoga als unterstützende Therapie gegen verschiedene Krankheiten wie Depressionen, Krebs oder Rückenleiden. Wie sind diese Entwicklungen einzuschätzen? Ist der Yoga-Boom am Ende vor allem eine Wohlstandserscheinung? Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen, ob durch Yoga das Wohlbefinden verbessert werden kann und prüft die Bedeutung von Yoga.

 

Der Werkzeugkasten der Philosophie | NDR.de – NDR Kultur – Programm – Sendungen – klassik_a_la_carte.

Annemarie Stoltenberg im Gespräch mit Gert Scobel

Gert Scobel © picture alliance
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Der Kulturjournalist Gert Scobel erklärt in seinem neuen Buch die Prozesse des Denkens. „Warum wir philosophieren müssen – Die Erfahrung des Denkens“ – so heißt das neue Buch von Gert Scobel. Was passiert eigentlich, wenn man philosophiert? Was ist das Besondere daran? Solchen Fragen geht er in seinem Buch anschaulich nach. Er zeigt, dass Denken nicht bedeutet, logische Regeln anzuwenden, sondern eine Tätigkeit für den gesamten Körper ist. Bevor man Denken könne, müssten die Gefühle und Emotionen wahrgenommen werden, die erst zum Denken führen. Scobel macht uns außerdem mit dem „Werkzeugkasten der Philosophie“ bekannt, der zeigt, dass wir in den verschiedenen Bereichen des Problemlösens gedanklich ganz unterschiedliche Werkzeuge zur Verfügung haben.

Philosoph auf allen Kanälen

Gert Scobel studierte Philosophie und Theologie in Frankfurt und Berkeley/Kalifornien. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit an der University of San Francisco arbeitete er als Kulturjournalist bei Fernsehen, Hörfunk und Printmedien. Von 1995 an war er das Gesicht des Magazins „Kulturzeit“ auf 3sat. Für die Sendungen „delta“ (ebenfalls auf 3sat) sowie für „Kulturzeit“ wurde er 2005 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr kürte man ihn zum „Kulturjournalist des Jahres“. Seit 2008 ist er Redaktionschef und Moderator des wöchentlichen Magazins „Scobel“ bei 3sat. Scobel hat sowohl Kinderbücher als auch Bücher über Philosophie geschrieben. 2008 entwickelte er überdies für den Kindersender KI.KA die erste Philosophie- und Kultursendung für Kinder und Jugendliche.